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Fragen/Berichte von Bauherren/-frauen "luftdicht" - ist das denn überhaupt gut? |
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#1 |
Neuer Benutzer
Registriert seit: 06.05.2008
Beiträge: 7
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![]() Hallo und gute, Tag!
Wie ich gerade gesehen habe, habe ich mich vor fast 10 Jahren hier angemeldet. Anmeldegrund war, daß ich mich in das Thema Luftdichtheit wegen eines anstehenden Neubaus einarbeiten wollte. Nun, aus dem Neubau ist damals aus unterschiedlichen Gründen nichts geworden. Allerdings will ich jetzt einen neuen Anlauf starten… Mir ist die Wichtigkeit der Luftdichten Bauweise absolut bewusst. Aus einem zurückliegendem Umbau- / Renovierungsprojekt weiß ich, daß das bei manchem Handwerker leider nicht so ist. Gut, daß gilt nicht nur für die Luftdichtheit, aber das ist ein anderes Thema… ![]() Geplant ist ein Holzbau. Der Wandaufbau ist als diffusionsoffene Bauweise angedacht, bei der die OSB-Platten (nur 12mm) als luftdichte Ebene und Dampfbremse dienen sollen. Die Stöße der Platten werden mit Klebeband verklebt. Zusätzliche Folien sollen nicht zum Einsatz kommen. Das Haus soll mit einer zentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet werden. Meine „Bauchschmerzen“ beginnen jetzt bei der OSB-Platte als luftdichte Ebene. Vor einer Weile habe ich mir aus OSB-Platten, einem Zyklonabscheider und einem leistungsstarken Seitenkanalverdichter einen Zentralstaubsauger / Späneabsaugung für die Werkstatt gebaut. Beim ersten Einschalten ist mir aufgefallen, wie extrem Luftdurchlässig OSB-Platten sind! Bei Internetrecherchen habe ich dann rausgefunden, daß das wohl ein bekanntes, aber nur unter „vorgehaltener Hand“ geäußertes Problem der OSB-Platten ist. Wenn ich mir jetzt vorstelle, daß die riesige Fläche der („undichten“) OSB-Platten als Luftdichte Ebene und Dampfbremse dienen soll, wird mir ganz anders. Gerade die Dampfbremse macht mir am meisten Sorgen. Ich habe extreme gesundheitliche Probleme mit der zu trockenen Luft im Winter. Daher soll das Haus mit einem Luftbefeuchter ausgestattet werden. Ohne Luftbefeuchter mag die diffusionsoffene Konstruktion ohne absolut dichter Folie ja noch funktionieren. Die kalte, feuchte Außenluft wird durch die Aufheizung ja „trockener“, aber der Wassergehalt ändert sich ja nicht. Dringt diese "trockene" Luft durch die OSB-Platten bis in die Dämmung ein und kühlt dabei ab, dann gleicht sich die rel. Feuchtigkeit ja nur der außen eh schon vorhandenen Feuchtigkeit wieder an. Der Feuchteeintrag dürfte nur minimal sein. Da das Haus den ganzen Tag über nicht bewohnt ist, lasse ich den Eintrag durch Kochen, Duschen usw. mal außen vor. Wenn ich jetzt aber die Luftfeuchtigkeit im Haus ganztägig auf die gesunden 50% erhöhe, und diese Luft durch die OSB-Platten bis in die Konstruktion / Dämmung eintritt, dann dürfte der Feuchteeintrag doch extrem zunehmen und evtl. ein kritisches Maß erreichen, oder nicht? Ich habe hier im Forum schon nach passenden Beiträgen gesucht, aber nichts gefunden. Entweder habe ich die falschen Suchbegriffe genommen oder es gibt noch nichts zu dem Thema... Mache ich mir da jetzt zu viele Sorgen…? Wie seht ihr das? Danke und Gruß T ![]() |
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#2 |
Moderator
Registriert seit: 22.06.2007
Ort: Wehr, Ba-Wü
Beiträge: 995
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![]() ...man kann sowas auch rechnen! Und ein Planer, der diesen Namen verdient, wird das auch tun. 50% rel. F. bei 20° Raumtemperatur ist der Normalwert für das Innenklima für Standardberechnungen, also nicht überdurchschnittlich feucht.
Die Diffusion macht normalerweise nur einen Anteil von max. 2% an der Entfeuchtung aus, der Rest geht über Lüftung. Ob das Bauteil 12 mm OSB geeignet ist, hängt vom Gesamtaufbau ab (welcher Dämmstoff? welche Außenbekleidung?) Wenn es nach Glaser nicht mehr nachweisbar sein sollte, gibt es noch Simulationssoftware wie WUFI oder Delphin. Man kann auch erhöhte Feuchtelasten simulieren. Aber bei einer Lüftungsanlage mit WRG und FRG sollten kaum Abweichungen vom geplanten Raumklima auftreten - vorausgesetzt, die Anlage ist richtig ausgelegt und fehlerfrei eingestellt..... Und die Luftdichtheit kann man prüfen, bevor die Innenbeplankung angebracht wird. Falls die Luftwechselrate trotz Abdichtung aller gefundenen Leckagen zu hoch sein sollte, liegt es wohl am Typ der OSB-Platte (OSB ist nicht gleich OSB, Datenblatt prüfen!). Dann kann man immernoch reagieren (Folie oder 2. Lage OSB)
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nothing is foolproof to a sufficiently talented fool |
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#3 | ||||||||
Neuer Benutzer
Registriert seit: 06.05.2008
Beiträge: 7
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![]() Hi!
Zitat:
![]() ![]() Zitat:
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Zitat:
Von innen nach außen:
Ich tendiere allerdings zur Verklinkerung statt dem Putz. Kommt auf die Finanzen an... ![]() Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Mit einer zusätzlichen Folie würde ich ja von der ursprünglichen Wandkonstruktion abweichen. Kann so eine zusätliche Folie denn auch negative Auswirkungen haben? Mal von den Finanzen abgesehen... Gruß T ![]() P.S. Deine Signatur gefällt mir... Dabei muß ich an meinen Chef denken... Geändert von Prof_Farnsworth (04.03.2018 um 16:55 Uhr). |
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#4 | |
Moderator
Registriert seit: 24.03.2016
Ort: Neumarkt in der Oberpfalz, Bayern
Beiträge: 72
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![]() Zitat:
Tipp: Beratende Ingenieure der Länderingenieurkammern mit Tätigkeitsgebiet Bauphysik. Die sind unter anderem zur Unabhängigkeit verpflichtet und zur ständigen Weiterbildung. Zum Beispiel in Bayern ist die betreffende Kammer die BayIKa. Deren Suchportal ist unter www.planersuche.de zu finden. Links zu weiteren Länderingenieurkammern gibt es bei der Bundesingenieurkammer www.bingk.de.
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Luftdicht, was sonst? Geändert von C. Burkhardt (06.03.2018 um 10:14 Uhr). |
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#5 | |
Neuer Benutzer
Registriert seit: 06.05.2008
Beiträge: 7
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![]() Hi!
Zitat:
Gruß T ![]() |
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#6 |
Moderator
Registriert seit: 22.06.2007
Ort: Wehr, Ba-Wü
Beiträge: 995
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![]() Achtung in Ba-Wü! Hier ist eine Kammermitgliedschaft für Ingenieure nicht verpflichtend, somit gibt es auch viele gute Dienstleister ohne Eintrag im genannten Link. Eine weitere Möglichkeit, Dienstleister zu finden, sind einschlägige Verbände wie z.B. VDI, "Netzwerk Schimmel" etc
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#7 |
Neuer Benutzer
Registriert seit: 06.05.2008
Beiträge: 7
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#8 |
Benutzer
Registriert seit: 07.06.2017
Ort: Co. Kerry, ROI
Beiträge: 12
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![]() Ich komme jetzt mal von der Verarbeiterseite bzgl. Luftdichtheit und konzentriere mich einzig auf den Punkt "luftdichte OSB Platte". Ich habe vor Jahren hierzu mal eine interessante Aufstellung im Internet gefunden, aus welcher der benötigte Grad der OSB Platte (meistens OSB 3) und die Mindeststärke hervorging, damit die Platte luftdicht ist. Da gab es doch einige Abweichungen zwischen den einzelnen Herstellern. Leider habe ich diese Aufstellung damals nicht abgespeichert und kann sie auch nicht mehr finden.
Bei uns auf der Insel gibt es einen Hersteller, welcher eine garantiert luftdichte OSB Platte herstellt. Passend zur Nationalfarbe der Inselbewohner ist diese auch noch grün (und kostet wahrscheinlich auch ein paar grüne Scheine mehr als die vergleichbare Menge and normalem OSB). ![]() Es gibt auch noch eine andere Möglichkeit, um (fast) jeden Wand- und Plattenbaustoff nachträglich luftdicht zu machen. Bitte einfach mal nach "Polymerpaste Luftdichtheit" im Internet suchen, dann gelangt man zu der entsprechenden Lösung, welche von mittlerweile drei belgischen Herstellern angeboten wird. |
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#9 |
Neuer Benutzer
Registriert seit: 06.05.2008
Beiträge: 7
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![]() Hi!
Danke für Deine Antwort. Ja, mir liegt da auch was, also ob es mal ein PDF mit den Messergebnisse zu verschieden Platten gab. Habe es aber noch nicht wieder gefunden... ![]() Die "Luftdicht-Pasten" sind ja interessant. Aber ganz ehrlich... Sollte ich "nachdichten", dann würde ich bei einem Neubau eher auf Folie setzen. Bei einem Altbau / Renovierung mit problematischen Stellen, bei denen man mit herkömmlichen Mitteln (Folien, Dichtbänder usw.) nicht weiter kommt, ok. Aber bei einem Neubau... Gefällt mir jetzt nicht so sehr. Gruß T ![]() |
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#10 | |
Benutzer
Registriert seit: 07.06.2017
Ort: Co. Kerry, ROI
Beiträge: 12
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![]() Zitat:
Bezüglich Neubauten wage ich mal die kühne Prognose, dass auch hier irgendwann keine Folien mehr zum Einsatz kommen wird, sondern stattdessen die spritz- bzw. streichbare Polymerbeschichtung. Außer in den Eckstößen klebt ja auch niemand eine Folie unter seine Badezimmerfliesen, um die Wände im Duschbereich abzudichten. ![]() |
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